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Goldstaub in den Arbeitsagenturen

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Goldstaub in den Arbeitsagenturen

Arbeitsplätze
entstehen durch Innovationen. Dafür braucht es Geld. Vor allem aber intelligent genutzte Arbeitszeit. Offenbar ist diese Binsenweisheit nicht angekommen. Denn auch Innovations-Fachleute wie Ingenieure sind arbeitslos.

Technische Innovationen sorgen gerade in der Klein- und Mittelindustrie für Arbeit. Allerdings ist hier das Erfinden noch Chef-Sache. Die Alltagsgeschäfte gehen vor. Nur unter Druck wird entwickelt und nötiger Sachverstand zugekauft. Dies reißt schnell tiefe Löcher in die Kassen. So wird allenthalben zu spät innoviert. Bankrott ist die schlichte Folge!

Innovative Arbeit hat nicht von ungefähr ihren Preis. Zwar sind immer auch manuelle Fertigkeiten gefordert. Vor allem werden aber Ideen verlangt, die über das hinausgehen, was von einem Fachmann erwartet werden darf (so definiert es das Patentgesetz). Solche Ideen verschenkt niemand. Arbeitslose mit viel Erfahrung haben selbstverständlich auch Ideen. Als Gegenleistung erwarten sie, dass sich ihre Situation verbessert. Andernfalls bleiben die guten Ideen einfach in den Köpfen.

Wird über Lohnkostenzuschüsse oder Eingliederungshilfen diskutiert, bleiben diese Zusammenhänge unberücksichtigt. Nichts anderes gilt für Arbeits-Beschaffungs-Maßnahmen. Denn es handelt sich ja nicht darum, Menschen einfach nur (egal womit) zu beschäftigen.

Vorschlag

Die Arbeitsagenturen könnten für Innovationsschub sorgen. Dazu müssten dort Zeitkonten auf Grundlage der Tarif-Löhne eingerichtet und geeignete Arbeitslose angehalten werden, so viele Stunden in Ausleih-Unternehmen zu arbeiten, bis ihr monatliches Kontingent erfüllt ist. Wer also bspw. 500 EURO im Monat von der Arbeitsagentur erhält, sollte bei einem Tariflohn von 20 EURO also 25 Stunden in qualifizierten Innovations-Jobs arbeiten. Als besonderer Anreiz könnten zusätzlich Lohnmodelle dienen.

Vorteile dieser Methode:
Innovative Unternehmen sparen Kosten. Die Arbeitsagenturen brauchen nur die Verwendung kontrollieren. Dies fällt leicht. Denn die betroffenen Zeitarbeitnehmer werden sich bei falschem Einsatz sicher beschweren.

Innovationen sind immer "Geheimsache". Bekommt die Konkurrenz nämlich zu früh "Wind", bedeutet dies höchste Gefahr für den geplanten Umsatz. Daher besteht die eigentliche Chance im Kennenlernen. Der Rest fügt sich quasi von selbst. Denn Geheimhaltung gelingt nur mit Stammpersonal. Die Geschäftsleitung ist also gut beraten Zeitkräfte einzugliedern. 

Berücksichtigte (Neben-)Effekte:

è    Ein Tariflohn-Modell kann Qualität sicherstellen ohne automatisch Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen. Dies liegt am speziellen Arbeitsbereich.

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Chance für Arbeitslose: Diese sind zwar "arbeitslos" gemeldet, haben künftig aber weniger Lücken in der Berufsbiografie. Und zudem echte Chancen auf einen Job!

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Dass bei mehr Arbeit auch mehr Material und Maschinen usw. gebraucht werden, ist ebenfalls ein positiver Nebeneffekt. Denn zusätzliche Nachfrage erzeugt weitere Investitionslust.

Ich frage mich wer etwas dagegen haben kann, wenn Arbeitslosen ein individuelles Zeitkonto bei den Arbeitsagenturen eingerichtet wird, dass auch tatsächlich abgearbeitet werden muss. Jedenfalls dann, wenn konkrete Jobs zum Tariflohn-Äquivalent (plus Lohnaufstockung) nachgewiesen werden.

Mich interessieren natürlich die Gegenargumente. Vergessen wir nicht, wer arbeitet fällt zumindest in dieser Zeit z.B. als Taxifahrer oder Schwarzarbeiter aus. Niemand soll überfordert werden, sondern nur zum Tariflohn auch tatsächlich arbeiten. Die Zeiten sind schon bezahlt. Bleiben aber bisher unproduktiv. Auch ingenieurmäßige Kompetenzen liegen brach. Schon aus diesem Grund haben die Arbeitsagenturen in ihrem Statistikbestand wahren Goldstaub!

Dipl.-Ing. Peter Stepina

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